Das Gemälde Rausch des Künstlers Paul Klee hat etwas Symbolhaftes an sich, was an Höhlenmalerei erinnert. Die zweidimensionalen Formen und auch die rote Farbe und die dicken, etwas verwischten Linien scheinen darauf hin zu deuten. Nichtsdestotrotz, scheinen manche der abgebildeten Figuren wohl eher der Fantasie eines modernen Menschen entsprungen zu sein. Vor allem der Kopf eines dem Betrachter zugewandten Mannes verstärkt diesen Eindruck, denn durch die versetzten und unsymmetrischen Gesichtsmerkmale entsteht ein fast verwirrter Gesichtsausdruck. Auch das kopflose, seitlich abgebildete Tier mit der zweigigen Struktur im Körper, dessen Kopf womöglich das danebenliegende Viereck mit zwei Punkten als Augen ist, wirkt eher wie moderne Kunst anstatt Jahrtausendealter Malerei. Durch diese Mischung an klar definierten Formen und rätselhaft, aber amüsant wirkenden, zusammengepuzzelten Figuren wird schnell ersichtlich warum das Bild den Titel Rausch erhalten hat.
Paul Klee, Rausch, 1939, Wasserfarbe, Öl auf Jute, 65 cm x 80 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Dauerleihgabe der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München
https://sammlungonline.lenbachhaus.de/objekt/rausch-30011323.html
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