Es gibt Bilder die schaut man gerne länger an. Es gibt Bilder denen schenkt man einen kurzen Blick im vorrübergehen. Und dann gibt es Bilder, auf die wirft man erst nur einen kurzen Blick, und dann einen zweiten und dritten, bis man gefesselt wird.
Wenn überhaupt gehört das Gemälde Durchläufe des Künstlers Günter Fruhtrunk zur letzeren Kategorie. Aber wird man erst einmal gefesselt verschwimmen die Linien des abstrakten Gemädes plötzlich vor einem und scheinen sich in einer optischen Täuschung sogar zu bewegen. Dies ist ein Effekt den man selber erleben muss und den kein Foto wirklich einfangen kann.
Dabei scheint das Bild aus geometrischen Figuren recht simpel von weitem. Hier sind Ansammlungen schwarzer und weißer, dünner sowie dicker paralleler Streifen gemalt. Diese sind so ohne sich zu überlappen quer und in verschiedene Richtungen über die Leinwand plaziert, dass sie dreieckige und viereckige Formen bilden.
Bei näherem Betrachten und mit Konzentration sieht man zarte, orange Linien an manchen Streifen entlanglaufen. Diese sind unsichtbar von weiten, sind aber ein wesentlicher Bestandteil des Bildes und der Illusion der dynamischen Bewegung des Gesamtbildes. Und zwar wortwörtliche, nicht metaphorische Dynamik, denn für das Auge wahnehmbar scheinen die Streifen zu vibrieren.
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