In Wassily Kandinskys Gemälde Roter Fleck sieht man die teilweise überlappenden, eckigen sowie geschwungenen Formen, die wie eine Spirale aus der Mitte des Bildes emporzukommen scheinen. Das Bild erhält dadurch einen verspielt-seriösen Charakter. Verspielt wegen der abwechslungsreichen, kräftigen und blassen, aber auch hellen und dunklen Farben und der unterschiedlichen Formen, die im Bild verteilt sind. Seriös, weil man nicht erdrückt wird von diesem Form-und Farbspiel. Stattdessen, sorgen die weißen Flächen des Hintergrunds für Abstand zwischen den Objekten und auch die schwarze Umrandung begrenzt diese auf einen rechteckigen Ort in der Mitte. Die Formen wirken zwar organisch verteilt, aber durchdacht und einem bestimmten, dynamischen Muster folgend angeordnet. Es scheint sogar so als ob, ein Beobachter in der linken oberen Ecke des Bildes mit weißem Helm, Schild und Lanze steht und dem Schauspiel der Formen zusieht.
Wassily Kandinsky, Roter Fleck II, 1921, Öl auf Leinwand, 131 cm x 181 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, erworben mit Mitteln der Hypo-Bank AG München, heute UniCreditBank AG
externer Link: https://sammlungonline.lenbachhaus.de/objekt/roter-fleck-ii-30014568.html
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