Buchrezension: Realistischer Sci-Fi Jugendroman „Erebos“

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Das Buch Erebos der preisgekrönten Autorin Ursula Poznanski führt den Leser in ein Abenteuer, das fast schon kein Science Fiction mehr, sondern eher sogar schon Science Fact ist.

Die spannende Geschichte spielt sich in London ab, wo Nick Dunmore herauszufinden versucht, was denn in seiner Schule so faszinierendes von Hand zu Hand geht, dass selbst ein paar seiner Freunde plötzlich ungewöhnliches Sozialverhalten an den Tag legen. Da gibt es geheime Absprachen und ungewöhnliche Grüppchenbildungen und die Emotionen seiner Kommilitonen schwanken von Überlegenheit bis zur Verzweiflung. Vor Nicht-Eingeweihten wird ein großes Geheimnis darum gemacht, doch eines Tages hat es auch Nick geschafft und er bekommt den Schlüssel zu Erebos ausgehändigt.

Mit Erebos eröffnet sich Nick ein realitätsübergreifendes Computerspielabenteuer, von dem er selbst nicht mehr loskommt. Jetzt weiß Nick, warum seine Mitschüler in Erebos Bann geschlagen wurden, jetzt weiß er, warum keiner was sagt und er wird sich ebenso hüten, denn auch Nick will immer weiterspielen. So ein Spiel hat Nick noch nie erlebt, es scheint fast seine Gedanken lesen zu können und kann sogar seine ganz reale Welt zu seinen Gunsten beeinflussen. Alles was er tun muss, um weitezuspielen ist ein paar simple Regeln zu befolgen. Kein Problem für Nick und die Belohnungen sind der Mühe allemal Wert, selbst wenn sich die mysteriösen Aufträge, die er im Namen des Spiels erledigen muss, um weiterzukommen, nicht nur auf die virtuelle Welt beschränken.

Der Leser erlebt gleich zwei Abenteuer, einmal Nick Dunmores Erlebnisse in der Realität und wie sich sein Leben, seine Beziehungen und sein Verhalten den vorgegebenen Regeln des Spiels anpassen. Und einmal als Nicks Spielfigur, die in der magischen Virtualität von Erebos immer weiter aufsteigt, um ein noch unbekanntes Ziel zu erreichen, dem sich alle Spieler in Wirklichkeit und im Spiel widmen. Was genau das Ziel ist, muss Nick noch herausfinden, denn Geheimnisse gibt es in Erebos und wie es Nick scheint auch in der Realitöt immer mehr, wo das eine aufhört und das andere endet ist dabei nicht immer eindeutig zu unterscheiden. Nicht-Eingeweihte können das nicht verstehen wie auch Nick nun überzeugt ist.

Ein nervenaufreibende Geschichte, die verdeutlicht wie leicht die Psyche der Menschen ausgenutzt werden kann, um eine Abhängikeit zu schaffen, aus der man nicht mehr raus will. Das Bedürfnis nach Annerkennung kann einen dabei sogar über Leichen gehen lassen.

Das Buch Erebos ist im Loewe Verlag erschienen.

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