Aristoteles Tugend

with Keine Kommentare

Aristoteles hat in seinem Buch Nikomachische Ethik nun Glück als höchstes Gut und auch das Wesen des Glücks als vernunftgesteuertes, tüchtigstes Handeln definiert, siehe dazu auch meinen Blogbeitrag Aristoteles Glück. Um zu prüfen, ob seine Argumente stimmen vergleicht er seine Definition des Glücks mit dem Allgemeinwissen über Glück, denn:

… mit der Wahrheit stimmen alle Tatsachen überein, mit dem Falschen aber, gerät das Wahre bald in Widerspruch.

Tugend

Einer dieser Vergleichspunkte ist die Tugend, welche für viele das Glück ist. Er erklärt dazu, dass Tugenden entweder bloße Zustände, aber auch Handlungen sein können, wobei Handlungen mehr wiegen, denn tugendhaft zu sein ohne zu handeln, z.B. im Schlaf, ist noch nichts Gutes. Weiterhin, argumentiert er, dass tugendhafte Handlungen grundsätzlich gut, werthaft und erfreulich sind. Er schließt gegenteilig auch, dass

…wer sich an werthaften Handlungen nicht erfreut, auch nicht gut ist …

Dabei räumt er jedoch auch ein, dass das Urteil, ob eine Handlung tugendhaft ist oder nicht richtig sein muss. Richtig urteilen setzt wiederum Sachverständnis voraus.

Dementsprechend, widerspricht tugendhaftes Handeln nicht seiner Definition des Glücks, denn

So ist also das Glück, das Beste, Werthafteste und Erfreulichste…

Im Gegenteil, Aristoteles formuliert das Glück als einer

Tätigkeit der Seele im Sinne der vollkommenen Tugend

Seele und Vernunft

Um das besser zu verstehen, erläutert Aristoteles die Seele, in welcher er Vernunfts- und einen Vernunftlosen Teil sieht. Der Vernunftlose Teil ist wiederum in einen vegetativen Teil, welcher Ernährung und Wachstum steuert und unabhängig von Vernunft funktioniert, und einen strebenden Teil eingeteilt. Dieser strebende Teil steht jedoch in Beziehung zur Vernunft, sei es weil er in die gleiche Richtung zieht oder entgegengesetz und daher beherrscht werden muss.

Man kann beeindruckt sein, dass Aristoteles schon damals moderne Konzepte der Psychologie erkannt und verstanden hat. Tausende Jahre später kann man Ähnliches in Theorien zur Motivation sowie (Unter)bewusstsein wiederfinden.

 

Deine Gedanken zu diesem Thema