Aristoteles Glück

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Aristoteles diskutiert im ersten Buch seiner Nikomachischen Ethik inwiefern es der Wahrheit entspricht, dass Glück das höchste Gut der Menschheit ist. Außerdem erschließt er was genau Glück eigentlich bedeutet. Denn wenn man sowohl von Meinungen verschiedener Menschen ausgeht, als auch verschiedene Umstände berücksichtigt, scheint Glück etwas gänzlich anderes zu sein. Um aber den gemeinsamen Nenner zu finden, bedarf es der Beweisführung, welcher er sich annimmt. Voraussetzung dafür sei, dass der Zuhörer „über gute Sitten verfügen muss“, um zu verstehen. Er verweist auch auf die Argumentation der Philosophie Platos und erklärt warum er seine Erklärungen jenseits der platonischen Ideenlehre, des „Guten-an-sich“, gibt.

Glück, das höchste Gut des Menschen

Aristoteles argumentiert weiterhin, dass weder Lust noch Ehre noch Reichtum das höchste Gut des Menschen ausmachen, wie es die Allgemeinheit vielleicht behaupten würde. Denn:

  • Lust wollen nur die, die sie nicht haben, die ungebildete, breite Masse
  • Ehre wird zwar von den Gebildeten und Aktiven angestrebt, man hat sie aber nicht von selber, sondern sie wird einem nur wegen etwas anderem gegeben.
  • Reichtum ist auch nur ein Mittel zum Zweck.

Entgegen dieser genannten Güter darf das höchste Gut, laut Aristoteles, nicht bloß ein Ziel auf dem Weg zu einem höheren Ziel sein. Stattdessen, muss das höchste Gut des Menschen das Endziel sein, welches:

  • um seiner selbst willen gewollt wird. Es ist also autark.
  • niemals um etwas anderes willen, gewollt wird. Es is also vollkommen.

Das Endziel mir diesen Eigenschaften wird als das zielhafteste bezeichnet und ist als einziges das Glück.

Das Wesen des Glücks

Um das Wesen des Glücks zu verstehen, beschreibt Aristoteles zunächst die Funktion eines Menschen. Man könnte heutzutage vielleicht auch vom Sinn des Lebens sprechen.
Diese Argumentation über die Funktion eines Menschen wurde so berühmt, dass es als „ergon-Argument“ (ergon wurde als Funktion übersetzt) in die Geschichte eingegangen ist.

Aristoteles grenzt zunächst die Funktion des Menschen mit Hilfe von Vergleichen zu anderen Lebewesen ab:

  • Die Pflanze wächst und ernährt sich auch.
  • Andere Tiere haben auch Sinneswahrnehmungen und Erlebnisse.
  • Nur der Mensch ist der Vernunft mächtig und kann vernünftig denken.
  • Nur der Mensch kann auch vernünftig handeln, wobei vernünftig handeln das Leben ausmacht, denn zu leben bedeutet tätig zu sein.

 

Die Funktion des Menschen [ist] eine Tätigkeit der Seele gemäß der Vernunft

Das Wesen des Glücks ist weiterhin, wenn man als Mensch seine Funktion gut, wenn nicht sogar am Besten, das ganze Leben lang erfüllt.
Demnach, kommt Aristoteles zu dem Schluss, dass Glück bedeutet so gut wie möglich, das ganze Leben lang vernünftig zu handeln beziehungsweise

dann ist das Gut für den Menschen eine Tätigkeit der Seele gemäß der Tüchtigkeit… gemäß der Besten und der zielhaftesten (Tüchtigkeit); … in einem vollen Menschenleben

Er räumt aber auch ein das dies nur eine erste Annäherung ist, welche noch vollendet werden muss.

So kann man gespannt sein ob und wie dieser erste Ansatz im weiteren Verlauf des Buches von Aristoteles selber noch ausgefüllt wird.

 

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