Aboutness in der Kunst

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Der Philosoph Arthur C. Danto wurde durch die Pop-art zur Erleuchtung gebracht, denn er erkannte das alles Kunst sein konnte.

Dabei schränkte er jedoch gleich wieder ein, dass das Potential zur Kunst in allem sein konnte, um dieses Potential jedoch tatsächlich zu verwirklichen, gewisse Voraussetzungen vorangehen mussten.

Ein Kunstwerk musste eine aboutness haben, einen tieferen Hintergrund.

Betrachter des Kunstwerks sollten den Kontext des Kunstwerkes und Künstlers kennen, um die Kunst als solche besser zu verstehen und korrekter zu interpretieren. Das beinhaltet Wissen über Kunsttheorie und Kunstgeschichte.

Aber was ist mit der Form eines Kunstwerks? Diese scheint zu Gunsten des Inhalts in den Hintergrund gerückt zu sein, siehe dazu auch meinen Blogbeitrag über Susan Sontags Essay Gegen Interpretation. Bezieht man sich nichtsdestotrotz ausschließlich auf den Inhalt eines Kunstwerks, ist es nicht tollkühn zu behaupten, dass es eine korrekte Interpretation eines Kunstwerkes gäbe und nur ein Teil der Menschheit, die Elite, welche des Kunstwerklesens mächtig sind, Gegenstände tatsächlich als Kunst erkennen können?

Gut möglich, dass ein Künstler einem Werk eine gewisse aboutness zugeschrieben hat und diese mit seinem Publikum teilen möchte. Aber liegt es nicht auch im Auge des Betrachters diese aboutness entweder (anzu)erkennen oder stattdessen eine eigene aboutness zuzuschreiben? Ist es nicht sogar das wundervolle an einem Kusntwerk, welches so vielfältige Bedeutung für unterschiedliche Menschen haben, sogar unterschiedliche Emotionen auslösen kann, selbst ohne das Wissen um den Kontext des Künstlers, der das Werk geschaffen hat.

So mag ein Künstler seine Version eines Dings, welches er als ein Kunstwerk mit tieferer Bedeutung beschreibt, explizit mit uns teilen. Aber reicht manchmal nicht auch eine Annahme der aboutness, eine implizite aboutness. Sehr wahrscheinlich ist es auch die Atmosphäre eines Museums, der KONTEXT DES BETRACHTUNGSVORGANGS, der es uns als Betrachter erleichtert etwas als Kunst anzuerkennen. In diesem Kontext sind wir praktisch darauf gepolt, da unsere Erwartungen uns in den Bereitschaftszustand für ein Kunsterlebnis versetzen.

Könnte man sich jetzt nicht auch bewusst selber in diesen Zustand versetzen, durch seine Wohnung schreiten und jeden noch so alltäglichen Gegenstand als Kunst betrachten und ihm eine aboutness zuschreiben, oder zumindest die Annahme derselbigen, auch wenn diese nicht explizit von externer Quelle genannt wurde?

Michael Hauskeller schreibt über Dantos Philosophie zur Kunst

Das Ding wird zur Kunst durch die Möglichkeit seiner Interpretation…

Arthur C. Dantos Philosphie zur Kunst kann man im Buch Was ist Kunst? nachlesen (Beck Verlag).

 

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