Gemälde Der Vivisektor von Gabriel von Max

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Ein älterer Herr mit langem, weißen Bart und Brille, sitzt seitlich zum Betrachter an einem eher im Schatten verborgenen Tisch in der linken Ecke des Bildes. Er scheint gerade bei seiner Arbeit als Vivisektor, dem Titel des Bildes zu urteilen nach – Der Vivisektor – sowie auch aus dem Skalpell in seiner Hand zu schließen, unterbrochen worden zu sein.

Denn von hinten lehnt hell erleuchtet zu seinem dunklen Schatten eine junge Frau an seiner Stuhllehne und blickt zu ihm herab. Sie hat langes, goldenes Haar und einen schlafenden Hundewelpe im Arm, aber viel interessanter ist die goldene Waage, die sie in ihrer anderen Hand nach hinten ausgestreckt präsentiert. Diese Waage fängt nicht nur den Blick des Betrachters, sondern auch den Blick des Vivisektors ein, der sich von seiner Arbeit abgelenkt nach hinten beugt, den Blick der jungen Frau ignoriert, um jene Waage zu begutachten. Die Waagschalen sind unausgeglichen. Das goldene, herzförmiges Objekt aus dem Rauch hervorzusteigen kommt wiegt schwerer als das auf der anderen Waagschale liegende goldene mit einem ebenfalls goldenen Loorbeerkranz geschmückte Gehirn.

Das Bild hat etwas geheimnisvolles an sich, ausgelöst durch das Spiel mit Licht und Schatten und dem Titel des Gemäldes, der Vivisektor sowie der mysteriösen, goldenen Waage. Aber auch die detailreiche Mimik der Figuren, woraus man die Aufmerksamkeit des Vivisektors, aber auch die der jungen Frau, welche mit ihrem Blick wiederum den Vivisektor beobachtet, schließen kann, trägt zu dieser Atmosphäre bei.

Das Gemälde des Künstlers Gabriel von Max wird im Lenbachhaus ausgestellt.

 

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