Ich liebe Sachbücher!
Ich liebe Sachbücher über alles. Im Moment lese ich Schlank mit Darm. Auf Seite 61 beschreibt Frau Prof. Dr. Michaela Axl-Gademann, dass laut einer Studie der University of California in San Francisco die Bakterien, die sich in unserem Darm befinden, über unsere Lieblingsgerichte entscheiden. Sie führen regelrecht Krieg miteinander und der Sieger kann dann über Steuerung unserer Hormone unsere Gefühle und Gelüste beeinflussen. Dadurch diktiert er uns – er der Sieger im Bakterienkampf – unsere Essenswünsche.
Unser Gehirn soll dann gehorchen? Heißt dies wir sind Bakterieneinflüssen unterlegen? Entzieht uns dies nicht der Verantwortung über unsere Essensentscheidungen, die wir täglich treffen! Was ist mit dem freien Willen und dem gesunden Menschenverstand?
Aber es gibt Abhilfe, wie die Autorin schreibt, für diese „Diktatur der Darmkeime“. Wenn wir ein neues Nahrungsmittel zu uns nehmen, ich nehme an eins, dass nicht auf dem Bakterienwunschzettel steht, dann ändert sich das Bakterienverhältnis in unserer Darmflora innerhalb von 24h. Dann entsteht Appetit nach neuen Nahrungsmitteln und diese könnten, je nachdem, was wir zuvor gegessen hatten, sehr gesunde Nahrungsmittel sein, wie Gemüse, Obst oder Fisch.
Dies bedarf, wie in diesem Buch geschrieben steht, des Durchhaltens. Und je länger dieses Durchhalten dauert, umso besser das Ergebnis des Bakterienverhältnisses.
Das alles erscheint mir ziemlich anstrengend. Ich will beim Essen nicht unbedingt durchhalten müssen, sondern genießen. Vielleicht sollte man an der Zubereitungsart arbeiten.
Zu der Studie aus San Francisco möchte ich noch folgendes bemerken. Ich vermute diese Bakteriendiktatur gilt für mich nicht. Vielleicht bin ich eine Ausnahme! Warum ich dies denke? Nun, folgendes zeugt für meine Vermutung:
- Ich liebe Fisch.
Ich habe jeden Tag Lust auf Fisch.
Ich esse seltenst Fisch. Er ist schwer in annehmbarer Qualität zu finden und wenn doch, ist er äußerst teuer.
Dies führt mich zu der Annahme, dass meine Lust auf Fisch Bakterien nicht in großer Anzahl vorhanden sein können.
Dennoch spüre ich unheimlich große Gelüste nach leckerem Fisch.
Fischgerichte gehören zu meinen Lieblingsgerichten.
Fisch, aber auch viele Meerestiere; Leider stehen sie mir nicht zur Verfügung im Hier und Jetzt. - Ich liebe auch Schokolade.
Ich könnte große Mengen davon verdrücken, wenn es eine und nur eine bestimmte Sorte einer gewissen Marke ist. Fast jede andere Sorte bzw. Marke – die mir zum Probieren zur Verfügung standen – erweckte unangenehme gustatorische Empfindungen im meinem Mund.
Wie passt das mit der Studie zusammen?
Müsste ich nicht Lust auf jede Schokolade dieser Sorte haben?
(Unter Sorte verstehe ich z.B. mit Nüssen, mit Joghurt, mit Marzipan etc.) - Wenn ich etwas Süsses gegessen habe, habe ich gleich danach Lust auf etwas Pikantes. Wenn ich etwas würziges gegessen habe, fühle ich mich wohl, wenn ich mit einem kleinen Dessert abschließen kann, dem wiederum etwas Pikantes folgen kann. Wie funktioniert dies? Befinden sich meine Bakterien in abwechselnder Machtvorherrschaft?
Vielleicht bin ich tatsächlich die Ausnahme zu dieser Studie. Ich kenne aber auch die Rahmenbedingungen nicht, unter denen diese Studie erstellt wurde.
Darüber hinaus bin ich gespannt, was in dem Buch noch alles geschrieben steht.
Es ist unterhaltend und kurzweilig formuliert und es sind darin einige Informationen enthalten, die in Handlung umgesetzt werden können.
Auf jeden Fall bringe ich nach dieser Lektüre meinen Bakterien viel mehr Achtung entgegen.
Notiz am Rande:
Wussten Sie, dass 90% der Zellen, die in und auf unserem Organismus leben keine Körperzellen sondern Bakterien sind? (Nachzulesen auf Seite 25)
Und wussten Sie, dass es Bakterien gibt, die mehr Kalorien aus Nahrung ziehen können als andere?
Was das heißt?
Je nach Bakteriengatttung im Darm, kann uns ein und dasselbe Lebensmittel, dass wir verzehren, mit mehr oder weniger Kalorien versorgen. (Mehr dazu auf Seite 37)
Das Buch hat viele interessante Informationen zu bieten.
Ich habe gelernt, dass unsere Bakterien Einfluss darauf nehmen können, wie es uns geht, aber auch, dass wir unsererseits darauf Einfluss haben, welche Bakterien wir fördern und welche nicht.
Lassen Sie uns klug und bewusst entscheiden was wir essen, und wenn ich Appetit aufs Lesen gemacht habe, viel Spass dabei! Kochen Sie etwas Gutes, Ihre Bakterien werden es Ihnen danken.
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