Wir, als Betrachter, Genießer und manchmal sogar Kritiker der Kunst, tendieren vielleicht dazu etwas zu viel zu interpretieren, d.h., unsere Aufmerksamkeit auf den Inhalt zu richten, wobei die Form eines Kunstwerks in den Hintergrund fällt. Siehe dazu auch meinen Kommentar zu Susan Sonntags Essay „Gegen Interpretation„, welche dieses Thema ausgiebig erläutert hat.
Nichtsdestotrotz, kann ich entgegen aller Versuche die Form im Auge zu behalten, beim Gemälde des Jean-Michel Basquiat, Zwei Köpfe II, nicht umhin analysieren zu wollen, was uns der Künstler damit sagen wollte.
Ich vermute dieser Drang der Interpretation ist bei diesem Gemälde deshalb so stark, weil er Worte auf seinem Bild plaziert hat. So wie, „200 Yen“ , „Petrol“, „Homer, Illiad, Troy“, aber zum Teil auch undefinierte bzw. evtl. falsch geschriebene Worte, z.B., „Asecticism“ (statt Asceticism?). Höchstwahrscheinlich, hat der Künstler diese Worte nicht der Form wegen ausgesucht, sondern er möchte bewusst eine Nachricht transportieren.
Das bunte Gemälde mit den zwei skizzenartigen Köpfen und den ansonsten im Bild verstreuten Symbolen und Worten scheint wie ein Warnung. Eine Warnung wovor, das kann jeder selber interpretieren, viel Spaß!
Das Gemälde, Zwei Köpfe II, des Künstlers Jean-Michel Basquiat war in der Ausstellung Königsklasse IV im Schloss Herrenchiemsee zu sehen.
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