In Zeiten des sich Benehmens wie es einem beliebt und der Lebenseinstellung, weil ich es so will, könnte man sich fragen wo sind die Rollenmodelle geblieben, die uns vorleben, wie man aus etwas Gutem, etwas Besseres macht.

Rollenmodelle oder anders gesagt Vorbilder, denen man nacheifern sollte, gibt es jetzt genauso wie es sie immer gab. Was sich geändert hat ist, dass Menschen nicht nur mit ihrer guten, vorbildlichen Seite sichtbar sind, sondern auch mit ihren Unzulänglichkeiten und Fehlern. In Zeiten von Internet und Sozialen Medien kann das Privatleben leicht öffentlich werden. Jeder sogenannte Freund kann private, peinliche oder negative Seiten von uns beobachten. Diese blieben früher nur der Familie oder den eigenen vier Wänden vorbehalten.
Je mehr Facetten der Personen, die uns tangieren, wir kennenlernen, umso mehr Gelegenheit haben wir ein Urteil zu fällen, das oft genug negativ ausfällt. Dieses Phänomen unserer Zeit sollte uns nicht dazu motivieren die guten Seiten der jeweiligen Person zu ignorieren. Es ist vielleicht an der Zeit, dass wir nicht einem Vorbild nacheifern, sondern die Eigenschaft, die wie an dieser Person bewundern oder respektieren, zu kultivieren.
Wer sagt, dass wir die Kopie eines sogenannten Rollenmodels werden müssen. Es scheint an der Zeit zu sein, sich aus der Summe der für uns vorbildlichen Verhaltensweisen, die wir geeignet und wünschenswert erachten, einen neuen Vorbildcharakter zu entwerfen, dem wir mit unserem eigenen Charakter nahe kommen wollen. Und immer in dem Bewußtsein, dass wir Persönlichkeiten sind mit mehreren Charaktereigenschaften oder Verhaltensmustern, die unterschiedlich stark zum Ausdruck kommen.