Das Gemälde Die Logenbrüder des Lovis Corinth sollte am Besten auf schwarzem Hintergrund, keinesfalls aber auf weißem, betrachtet werden. Denn sonst – in weiß – sehen die feiernden Herren im Bild arg blass um die Nase aus. So aber – in schwarz- haben sie eine gesundere rötliche Färbung. Bis auf einen Herren links vorne im Bild, dessen weißer Bart fast dieselbe Tönung aufweist wie seine Stirn. Je länger man diesen Herren betrachtet, desto auffälliger erscheint er. Womöglich ist das auch dem zu verschulden, dass er einer der wenigen ist, die den Betrachter direkt anblicken. Jetzt könnte man spekulieren, warum das so ist, aber das mag der Fantasie eines jeden überlassen sein. Der Herr in der Mitte ist ganz offensichtlich die zentrale Figur im Bild, um die alle anderen positioniert sind. Er scheint jedoch undeutlich nach vorne über den Betrachter hinweg zu blicken. Hier handelt es sich zwar um eine, für die damaligen Verhältnisse, ausgelassene Feier, allerdings wirkt das Bild durch die Gegensätze der dunklen Kleidung, die ausnahmslos alle im Bild tragen, und des schwarze Hintergrunds zu den hellen Gesichtern und weißen Hemden, auch etwas düster.
Zitiervorschlag / Permalink
Lovis Corinth, Die Logenbrüder, 1898, Leinwand, 113 cm x 162,5 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau
München
https://sammlungonline.lenbachhaus.de/objekt/die-logenbrueder-30003454.html
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