Drehbuch The King’s Speech

with Keine Kommentare

Das Drehbuch zum Film The King’s Speech von Autor David Seidler liest sich voller Freude und Nervenkitzel in einem Durchgang.

Es beginnt mit dem Herzog von York, oder auch Bertie, der im Namen seines Vaters, dem König, sein Radiodebut vor einem Stadium von 100.000 Menschen halten soll. Dieses mißlingt jedoch angesichts seines Stotterns kläglich. So sucht Berties Frau, Prinzessin Elizabeth, nach mehreren Fehlschlägen mit anderen anerkannten Ärzten, Lionel Logues Praxis auf. Lionel Logue ist zwar Australier und gemeiner Bürger, aber auch sehr erfolgreich. Er nutzt eine Mischung aus witzigen Sprachübungen, Aufbau einer familären Atmosphäre und Redetherapie, behandelt nur in seiner eigenen Praxis und ist auch sonst sehr locker im Umgang mit seinen Patienten. Gerade letzteres ist dem königlichen Ehepaar jedoch nicht ganz behaglich und stößt besonders bei Bertie anfangs eher auf skeptische und auch explosive Ablehnung. Nachdem Lionel seine Methoden und das Selbstvertrauen in Bertie als berechtigt unter Beweis stellen kann, lässt sich dieser trotzdem auf Lionel ein.

Der Autor David Seidler versteht es mit amüsanten sowie auch bewegenden Dialogen, die Freundschaft zwischen Bertie und Lionel zugänglich zu machen. Auch die komplexe Beziehung zum Rest der königlichen Familie und die turbulente Zeit, kurz vor Kriegsausbruch, wird lebendig und nachvollziehbar in Szene gesetzt. Zum einen ist da die Teamarbeit und Unterstützung zwischen Bertie und seiner Frau, das Unverständnis des Vaters, die öffentliche Kühle der Mutter, die vertrauliche, aber auch aufreibende Beziehung zwischen Brüdern, die zahlreichen Ratschläge, Kommentare sowie auch Schmeichlereien in ihrer Umgebung und nicht zuletzt die Meinung und Reaktion der Öffentlichkeit.

Dies ist ein absolut gelungenes Drehbuch, welches nicht Umsonst in einem hervorragenden Film vollendet wurde.

The King’s Speech – The Shooting Script wurde in englischer Fassung im Reclam Verlag veröffentlicht. Im Anschluss an das Drehubuch erhält der Leser auch einen aufschlußreichen Kommentar des Autors, welcher erklärt wie nach langwieriger Recherche, Kommunikation mit dem englischen Königshaus und für den Autor ungewöhnlichen Rekrutierungsmaßnahmen schließlich der Film zustande kommen sollte.

 

Deine Gedanken zu diesem Thema