Das Gemälde Der Paradiesbaum mit Schlange des Künstlers Carl Strathmann zeigt einen vom Stamm bis zur Krone grünen Baum mit roten Früchten. Einige weitläufige schwarze Äste scheinen dabei entlang des runden Bildrahmens nach vorne zum Betrachter zu ragen. Dieser Baum steht inmitten einer wilden Landschaft mit roten und gelben Akzenten. Im Hintergrund sieht man einen orange-goldenen Himmel und vorne im Baum den glänzenden Körper einer schwarzen Schlange. Obwohl sich die Schlange relativ versteckt an Baumstamm und Krone entlangschlängelt wird der Bick des Betrachters unumstößlich von ihr und besonders von ihrem merkwürdig grinsenden Gesichtsausdruck angezogen. Dieses Grinsen scheint stark fehl plaziert im Gesicht einer Schlange, was einen womöglich beabsichtigten, unangenehmen und leicht furchterregenden Eindruck hinterlässt. Das Farbspiel aus kräftig leuchtenden Grün-, Rot- und Orangetönen der Landschaft zusammen mit der dunklen Schlange und den vorgestreckten schwarzen Ästen lassen auf subtile Weise eine leicht bedrohliche Stimmung entstehen. Besonders wenn man das Bild länger betrachtet und einem ein Schauer über den Rücken läuft. Die kleinen bunten Punkte, in der oberen Hälfte des Bildes meist grün, die über dem gesammten Bild wie ein Schleier liegen geben dem Gemälde einen verspielt geheimnisvollen Charakter und lassen die genauen Details wie eine Tarnung verschwimmen.
Carl Strathmann, Der Paradiesbaum mit Schlange, 1895, Holz, 100 cm x 100 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
https://sammlungonline.lenbachhaus.de/objekt/der-paradiesbaum-mit-schlange-30008185.html
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