Von Gerhard Richter wurde in einem Raum des Lenbachhauses ein Kunstwerk aus 10 riesigen Glasscheiben aufgestellt wie man sie sonst nur aus gläsernen Gebäudefassaden kennt. Diese Scheiben wurden hintereinander aufgereiht, aber nicht perfekt gerade, sondern manche leicht gekippt in horizontaler oder vertikaler Richtung. Dies führt zu einem interessanten optischen Effekt. Denn obwohl der Raum fast vollständig von der Glasinstallation ausgefüllt, hängen noch weitere Gemälde an den Wänden, die man beim umrunden der Glasscheiben auch durch das Glas betrachten kann.
Stellt man sich frontal vor die Reihe der Glasscheiben und betrachtet das dahinteliegende Gemälde wie durch 10 Fenster gleichzeitig, bemerkt man plötzlich einen Geist zwischen den Scheiben schweben. Dies ist die verzerrte Spiegelung des eigenen Abbilds in den Scheiben.
Wenn man sich aber seitlich an das Scheibenwerk herantritt, sodass man versucht an den Scheiben vorbei auf die Gegenüberliegende Wand zu blicken sieht man eine Reihe von schwebenden, verdehten Kopien der Bilder zwischen den Originalen hängen, die durch die Spiegelung in den gekippten Scheiben entstanden sind.
Ein spannender Effekt einer Installation die zwingt etwas neues zu entdecken, und es aus einer anderen Perspektive yu betrachten.
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